Kunstvolle Verwitterung

Kunstvolle Verwitterung

In der südlichsten Stadt der Welt verwandeln Wind und Witterung selbst die hässlichste Barracke in ein sehenswertes Kunstwerk. Als ich mit Omer, meinem israelischen Begleiter, nach vier Tagen des Wanderns durch die Wildnis Feuerlands zurück in die Zivilisation kehrte, war jenes Haus das erste Zeichen menschlicher Präsenz. Es passte zu der Umgebung, gerade weil es kaputt und verwittert war, während uns das Fahrrad vermuten ließ, dass Kinder den Ort als Spielplatz nutzten. Letzteres gab der apokalyptischen Stimmung einen Farbkleks von Leben.

Puerto Williams (Chile), Januar 2014